Wie lebensfremd Lokalpolitik manchmal sein kann, das konnte oder musste man in der letzten Stadtratssitzung erleben. Die Stadt ist überschuldet und deswegen oft handlungsunfähig. Der Rat reagierte in den letzten Jahren mit einseitigen Belastungen der Menschen durch Steuer- und Gebührenerhöhungen, um den „Laden am laufen“ zu halten. Die AfD Kaiserslautern hat diese Einseitigkeit immer abgelehnt. Der neue und alte Fraktionschef Dirk Bisanz dazu: „Auch deshalb haben wir den anderen Fraktionen vorgeschlagen, diesmal bei sich selbst anzufangen und freiwillig die Geschäftsmittel zu kürzen. Eine moderate Verringerung um 25 Euro pro Mitglied und Monat (135 anstatt 160 Euro) hätte immerhin eine Ersparnis von 16.800 Euro im Jahr gebracht, das sind in einer Legislatur satte 84.000 Euro. Selbst wenn das vor der immensen Überschulung Kaiserslauterns nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein mag, so wäre es doch ein Zeichen des Respekts und des Anstands vor dem Bürger gewesen.“ Doch es kam so wie vermutet: gespart wird nur bei den anderen. Oder muss es „bei denen da unten“ heißen, wenn man in Jahren und Jahrzehnten als Altpartei längst die Bodenhaftung verloren hat? Der AfD-Vorschlag allein hätte Kaiserslautern finanziell nicht gerettet, aber der Achtung vor dem Rat und dem Vertrauen in seine Arbeit hätte ein Beschluss in Richtung Realität und Bürger sicher gut getan. Allen Fraktionen außer der AfD war das Hemd näher als die Jacke und die Menschen die sie vertreten (sollten): sie lehnten wie so oft vertrauensbildende Maßnahmen ab. Bisanz: „Wir lassen uns davon nicht beirren und bleiben am Ball!“