Dirk Bisanz ist über die Offenheit in einem SWR-Fernsehbericht sichtlich überrascht: vor laufender Kamera gibt ein anderes Mitglied des Stadtrates unumwunden zu, dass bei der Umsetzung des Photovoltaikprojekts in Siegelbach Politik auf Kosten der Anwohner gemacht wird. Bisanz Absichten als AfD-Sprecher liegen genau im Gegenteil: „Wir wollen Entscheidungen treffen zu Gunsten der Menschen und nicht gegen sie. Die Leute müssen doch bei solchen Dingen einbezogen und mitgenommen werden. Die Abstimmung obendrein gegen den Siegelbacher Ortsbeirat, der als Beratergremium zwischen Anwohner und Stadtrat geschaltet ist, halten wir für Missachtung jeder basisdemokratischer Grundregel.“ Dabei sind die Gründe der Anwohner offensichtlich: intakte, grüne Natur wird verschandelt und mit Photovoltaik-Spiegeln optisch versiegelt.
Und das bis fast zu den Grundstücksgrenzen im anliegenden Wohngebiet. „Ein zwei Hektar großes Solarfeld direkt neben Wohnzimmerfenster und Terrasse, das würde ich auch nicht wollen. Das will doch wirklich niemand“, ist sich Bisanz sicher. Dabei gibt es genug brachliegende Flächen neben Gewerbe- und Industriegebieten, dort also, wo niemand wohnt. Aber: einer Stadtratsmehrheit sind die ureigenen Interessen von Anwohnern egal. Deren Wohnqualität im sauer verdienten Eigenheim wird genau wie die Natur der Wiesenfläche zerstört, der Wert der Häuser wird in den Keller sacken. Dabei kann der Investor, nur auf seinen Profit bedacht, nicht mal einen Betreiber für die Anlage benennen und finanziell beteiligt wird der Ortsteil auch nicht. Die ganze Sache hat für Siegelbach nur Nachteile.