Selten wurde in der Fraktion so viel und so lange diskutiert. Natürlich soll die Klinik erhalten bleiben, das war nicht die Frage. Allein schon wegen der vielen Mitarbeiter dort und wegen dem Versorgungsauftrag für die gesamte Westpfalz. Rund 4.000 Mitarbeiter betreuen im Schnitt 160.000 Patienten im Jahr. Das ist schon eine riesige Hausnummer.
Viel schwieriger taten wir uns mit der Frage, wann und ob überhaupt die Klinik 9 Millionen Euro Überbrückungskredit zurückzahlen kann. Einen Betrag, den auch die Stadt nicht hat. Sie ist viel zu hoch verschuldet, als dass sie „einfach mal so“ Millionen Euro in die klinische Versorgung steckt. Ein anderer, zumindest genauso Verantwortlicher, hält sich vornehm zurück: die Landesregierung.
Die Situation am Westpfalz-Klinikum wirft ein grelles Licht auf unser Gesundheitssystem. Der medizinische Fortschritt und die Versorgung gehören zu den Besten weltweit und trotzdem ist das System und seine Finanzierung todkrank. Anstelle der Krankenversicherung muss nun die Stadt einspringen für das, was das Gesundheitssystem wegen politischen Fehlern nicht mehr vermag. Die Klinik wird das Geld im laufenden Haushalt nicht zurückzahlen können. Am Ende zahlt der Steuerzahler in Kaiserslautern. Eine Wahl zwischen Pest und Cholera also, die die AfD so nicht treffen wollte.