Der Beschluss ist bereits mehr als 4 Jahre alt. Im Dezember 2016 beschloss der Rat auf fragwürdige Empfehlung der Stadtplaner hin den Abriss des DRK-Gebäudes in der Augustastraße und somit die Zerstörung eines wichtigen baukulturellen Erbes der Stadt. Die städtebauliche Wirkung des Adolph-Kolping-Platzes wurde quasi ignoriert, obwohl dieser als Ensemble unter Denkmalschutz steht und das DRK-Gebäude -wenn auch nur in der zweiten Reihe- dazugehörig wirkt. Der Bebauungsplan erlangte Rechtskraft, Baugenehmigungen wurden erteilt und Investoren steckten viel Planungsgeld in die Nachnutzung als Wohnbereich.
Nun entdeckte die Linke das Thema für sich und hebt es auf die Tagesordnung – ausgerechnet die, die ständig den Wohnungsmangel in der Stadt beklagt. Plötzlich stellen die Linken ihr soziales Gewissen und ihr Programm hinter einen nicht vorhandenen Denkmal- und Erhaltungsschutz eines alten Gebäudes, ohne Rücksicht auf längst wirksame Beschlüsse und die finanziellen Folgen, die eine viel zu späte Verhinderung des Abrisses nach sich ziehen würde. Allein aus den Schadenersatzansprüchen, denen die Stadt nachkommen müsste, könnten etliche soziale Wohnungen gebaut und finanziert werden. Politische Linientreue sieht anders aus.
An die Adresse der Bauverwaltung geht das Signal, dass man keine Pferde von hinten aufzäumen soll. Hätte sie 2016 den Denkmalschutz unter Beteiligung aller Fachleute prüfen lassen und damals dem Haus eine Unantastbarkeit beschließen lassen, dann wäre die Abrissbirne nie in die Nähe der Kaiserslauterner Baukultur gekommen. Das war alles nur ganz schlecht vorbereitet.