OB Weichel kündigt ohne Absprache mit Rat und sonstigen Beteiligten den Mietvertrag für die Eishalle und sorgt so eigenmächtig für die Einstellung des Betriebs. Und das pünktlich vor der Hallensaison. Für Schlittschuhbegeisterte ist das ein starker Tobak und kaum zu verdauen. Die Stadt spart so ein jährliches Defizit von ca. 200.000 € ein. In Corona-Zeiten, in denen der Eissport in der Halle ohnehin nur sehr eingeschränkt möglich ist, ist das ein nachvollziehbarer Schritt. Auch dem defizitären Haushalt, in dem die Stadt bekanntlich keine roten, sondern tiefrote Zahlen schreibt, tut diese Entscheidung sicher gut. Doch wie mit dem Rasenmäher die städtischen Kultur- und Sportangebote zu kappen, das kann keine Dauerlösung sein. Die Eishalle hat viele Fans, gerade unter Jugendlichen und Kindern mit ihren Eltern. Die müssen jetzt zum Schlittschuhlaufen ins weit entfernte Ludwigshafen fahren. Und das muss man sich leisten können. Im speziellen Fall zieht der Sparbeschluss noch viel größere und überregionale Kreise und gefährdet sogar den Betrieb der Gartenschau.
Der Fall der Eishalle zeigt wieder, was die AfD schon lange fordert: in Haushaltssachen braucht es eine geschickte Moderation der Einnahmen, um auf der Ausgabenseite den Bürgern nicht dermaßen auf die Füße zu treten. Die Stadtratsmehrheit wird den einsamen Beschluss des OB wohl kassieren und sich öffentlich als Retter der Halle zeigen. Zumindest für die Zeit nach Corona. Beide Seiten haben die gleichen Absichten, nur der OB hat sich hier weitaus schlechter verkauft. An solchen politischen Spielchen beteiligt sich die AfD nicht.